Die einst
verträumte Stadt Pompeji ist aufgrund ihres tragischen Schicksals für
jeden ein Begriff. Ihre Berühmtheit verdankt die Stadt dem Vulkan Vesuv,
der 79 n. Chr. drei kampanische Städte, unter ihnen Pompeji, gnadenlos
verschlang. Die Faszination dieser Stadt blieb bis heute in den seit 1750
getätigten Ausgrabungen erhalten und zieht immer noch Millionen Menschen
aus den Ländern der Erde in ihren Bann. Die Hüter dieser großartigen
Geschichtsquelle versuchen bestmögliche Lösungen zu finden die
Ausgrabungen vor dem Verfall zu schützen. Im Laufe der Jahre hat sich der
Ausgrabungsrythmus verlangsamt und die Hauptaufgabe verlagerte sich auf
die Restaurierung der Stadt. Das Projekt "Pompeji" verwendet modernste
Techniken und die geeigneten Materialien um die Bereiche I und II, des
sog. Südlichen Teil, wiederherzustellen. Jahrzehntelange Erfahrung und
methodische Versuche in diesem Bereich führten zu einer erfolgreichen
Ausführung dieses Vorhabens. Nicht nur Gelehrte der alten antiken
Architektur, sondern auch Statiker, welche zuvor die Daten in
Computermodellen festhielten, machten sich an die Arbeit. Für die
Inschriften und Mosaike machen sich die Restaurateure die Erfahrung und
die dauernde Erforschung der Materialien und der Methoden des Istituto
Centrale per il Restauro zu Nutze. Auch die Gartenanlagen wurden
wiederhergestellt und zwar genau so wie sie am 24. August 79 n. Chr.
waren. Eine mikroskopische Analyse der gefundenen pflanzlichen Überreste
ermöglichte eine Bestimmung der Pflanzenart, von der sie stammte.
Schließlich vermerkte man noch die Spuren der Stöcke für die Weinranken
und der Holzbauten, die die Kletterpflanzen stützten und Passagen oder
Lauben bildeten. Als diese langwierige Arbeit abgeschlossen war und man
die Ergebnisse mit Hilfe der Gartendarstellungen auf gleichzeitigen
Fresken vervollständigt hatte, konnte man einen antiken Garten, wie er in
Wirklichketi ausgesehen hatte, wiederherstellen.
Durch wirklichkeitsgetreue Nachahmung der Architekten der Fresken und Wandinschriften und der Flora analysierte man zuerst das Gesamterscheinungsbild. Es ist selbstverständlich, daß besonders die Wahl der Materialien und der Techniken eine vordergründige Rolle zugestanden wurde. Ein passendes Beispiel ist die Bedächerung der pompejianischen Häuser, in denen bis heute großartige Fresken und Bodenmosaike erhalten werden konnten. In den letzten Jahrzehnten wurden ungeeignete Materialien wie Wellbleche verwendet, welche ganz und gar untauglich für dieses Vorhaben waren, da sie zu wenig schützten und auch das Bild verfälschten. Pompeji war eine lebendige und arbeitsame Stadt, als sie vom Lavastrom des Vesuv überdeckt wurde. Die Restaurateure sollten diese Tatsache in ihren Überlegungen miteinbeziehen und nicht einfach eine Ruinenstadt gestalten. Die Restaurationsarbeiten der letzten zehn Jahre können als globales Kulturprojekt gesehen werden. Sie konzentrieren sich ganz auf eine Wiederherstellung des gesamten Stadtbildes. Das Problem liegt also nicht darin, ein in sich zusammenfallendes Gebäude vor dem Verfall zu schützen, sondern darin die Stadt nicht nur für den erfahrenen Experten, sondern auch für den täglichen Besucher verständlich und wirklichkeitsgetreu wiederherzustellen. Die Hauptaufgabe liegt darin, die Stadt als geschichtliches Zeugnis so zu erhalten, daß ihr Bild nicht verfälscht wird. Man ging deshalb von einer Gebäude- auf eine Stadtrestauration über, um so das antike architektonische Erbe Pompejis zu erhalten. Das Problem der Bedachung sollte so gelöst werden, indem die inneren Räume der Häuser geschützt werden. Die Wahl fiel deshalb auf die Tondachziegel, die nicht nur mit ihren weichen Formen an die Ziegel der alten Römer erinnern, sondern auch zeitbeständig sind, und die geflammte Pastellfarbe erwies sich als die geeignetste für die Einfügung in den archäologischen Rahmen. Die Art der Dachdeckung, die die Römer von den Etruskern und Griechen übernommen hatten, war einzigartig. Molinà machte es sich zur Aufgabe, genau dieses Produkt herzustellen. Die Dachziegel werden aus einem einfachen Material hergestellt: der Tonerde und Erde. Bei der Herstellung werden keine synthetischen Zusatzstoffe verwendet, sondern Naturelemente wie Luft, Wasser und Feuer. Aus diesem Grund wurden die "telgulae et imbrices" für die Wiedereinrichtung der Dächer der restaurierten Gebäude verwendet. Ihre Farben harmonieren perfekt mit den alten Dächern, durch ihre Widerstandsfähigkeit und das einfache Verlegen eignet sie sich optimal für diesen Zweck. Sorgfältige Mischung und Verarbeitung der Nonsberger Toneerde mit dem Zusatz von Klinkererde aus anderen ital. Regionen garantieren gleichbleibende und beständige Qualität. Die Temperaturen beim Brand der Ziegel erreichen die Grenze zum Glasfluß: dies macht den Ziegel wasserundurchlässig, gibt ihm seine einmalige mechanische Widerstandsfähigkeit und läßt ihn absolut frostsicher werden. Die "teguale" und die "imbrices" die eigens für die Restaurierung Pompejis von Molinà hergestellt wurden, haben auch unterschiedliche Maße: die kleinsten "tegulae" messen 47x56 cm mit einer Dicke von 3 cm, die größten 52x68 cm. Diese Ziegel stellt Molinà handwerklich nach den alten Originalmustern in der eigenen Ziegelei her. Sie werden ihrer Aufgabe gerecht und schmücken einige der wichtigsten historischen Gebäude wie "Casa della Nave Europa", die "Palestra Grande", die "Casa del Larario fiorito", die "Casa dell'Ara Massima" in Pompeji und die "Villa Regina" in Boscoreale (NA). Die "Palestra Grande" war im alten Pompeji eine der wichtigsten Einrichtungen. Dies war der Ort der Ruhe und Erholung und für die jungen Sportler ein geeigneter Platz sich in den verschiedenen Disziplinen zu trainieren. In der Mitte dieses 20.000m² großen Raumes befand sich ein großartiges Schwimmbecken. Den Säuleneingang überdachte ein 2.500m² großes Dach. Seit 1989 arbeitet Molinà mit ihren Ziegeln an der Wiederherstellung der Stadt Pompeji mit. Insula XI., Insula XII. und Insula XV. wurden mit dem Dachziegel ROMANO gestaltet. Dieser Ziegel erinnert mit seinen weichen Formen an die Ziegel der alten Römer: tegulae et imbrices, Ziegel und Hohlzeigel, die klassischen Dachdeckungselemente. Der Ziegel Romano wird hier für große Dächer und zum Schutz der Ausgrabungen verwendet. Die originale "tegulae et imbrices" hingegen finden ihre Anwendung bei Gebäuden mit größerem Wert wie "La Casa del Meandro", "La Casa della Nave Europa" und "La Casa delle Lucerne". Unlängst durchgeführte Studien haben ergeben, daß es nichts geeigneteres als die Tonziegel für die Erhaltung des architektonischen Bildes gibt. Der gebrannte Ton isoliert und fördert gleichzeitig die Atmung des Daches, bildet auf diese Weise im Inneren der Gebäude das ideale Mikroklima für gesundes Wohnen. Die Römer führten in Europa und in anderen von ihnen besetzten Gebieten die Tonziegelbedachung ein. Deshalb stoßt man immer wieder auf Fundstücke, die Zeugnis von der Widerstandsfähigkeit derselben abgeben. Molinà fährt mit dieser Tradition fort, praktische und das Auge ansprechende Produkte herzustellen, die Dank fortgeschrittener Technik und Sorgfalt die Naturverbundenheit der Originalprodukte beibehalten. |